Das Klootschießen ist im Vergleich zum Boßeln viele Jahrhunderte älter. Schnelligkeit, Kraft und Konzentration sind Voraussetzung für den, der diese schwierige leichtathletische Wurftechnik beherrschen möchte. An der gesamten friesischen Nordseeküste, in Irland, Nordirland und Holland wird das Klootschießen heute als Leistungssport betrieben. Aber auch im Norden Italiens gibt es eine Region, in der das Klootschießen heimisch ist. Es kann als Mannschafts- oder als Einzelwettbewerb angesetzt werden. Ziel jedes einzelnen Werfers ist es, den Flüchterkloot möglichst weit zu werfen.
Der Standkampf
Eine Form des Klootschießens ist der Standkampf, ausgeführt auf Sportplätzen innerhalb einer vorgeschriebenen Bahn. Geworfen wird hier vom Sprungbrett (Hilfsmittel), gemessen wird die Weite jedoch ohne TrüIl, d. h. von der Abwurflinie bis zum ersten Aufschlag. Diese Form des Wettkampfes wird in erster Linie bei Meisterschaften im Sommer durchgeführt.
Wie auch bei anderen leichtathletischen Wurfdisziplinen gibt es beim Klootschießer-Standkampf einen vorgegebenen Wurfsektor, in dem die Klootkugel einschlagen muss. Auffällig ist die geringe Breite des Wurfsektors, wodurch der Athlet gezwungen ist, die Klootkugel zielgerichtet in die Richtung seines Bahnweisers zu werfen. Würfe außerhalb des Wurfsektors sind –wie bei allen leichtathletischen Wurfdisziplinen ungültig.
Die Schwierigkeit dieser anspruchsvollen Wurfdisziplin liegt in der Koor-dination des Bewegungsablaufes.
Der Werfer begibt sich in Ausgangsstellung, fasst die Kugel zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger der Wurfhand. Er hält die Kugel in der Hand seines nach unter gestreckten langem Wurfarmes bzw. schwingt den Arm locker im Laufrhythmus mit. Der Anlauf ist ein Steigerungslauf, der jedoch nur so schnell werden darf, dass die horizontale AnIaufge-schwindigkeit vom Werfer noch optimal in den Abwurf übersetzt werden kann. Während des Anlaufs ändert sich die Armhaltung. Aus dem locke-ren Mitführen wird der Wurfarm kurz vor dem Absprung auf das sog. Flüchterbrett gerade nach vorne gestreckt. Dann wird der Arm zum Schwungholen nach hinten in die Waagerechte geführt (Bild 1). Mit dem Vorschwingen des Wurfarmes springt der Werfer von der Anlaufbahn mit dem rechten Bein (Rechtswerfer) so ab, dass seine linke Körperseite nach einer Vierteldrehung nach rechts in Bewegungsrichtung zeigt (Bild 2).
Während der Flugphase schwingt der gestreckte Wurfarm vor der Kör-perfront in vertikaler Kreisbahn (Bild 3) und erreicht den höchsten Punkt kurz vor der Landung auf dem Sprungbrett. Die Landung erfolgt, eben-falls wie der Absprung, auf Rechts. Sofort nach dem rechten Bein setzt das linke Bein auf dem oberen Brettende auf (Zweitaktlandung in die Sei-tengrätschstellung) und hat die Aufgabe, die horizontale Treibkraft abzu-stemmen und sie über Beine – Rumpf – Arm – Hand auf das Wurfgerät zu übertragen. Im Moment der einsetzenden Körperstreckung befindet sich der Arm sehr nahe am Körperschwerpunkt. So kann sich die gesamte Energie der RumpfmuskuIatur auf das Gerät übertragen (Bild 4). Der Kloot wird förmlich durch Fixieren des Armes in der Senkrechten aus der Hüfte in Wurfrichtung geschleudert. Die letzte Beschleunigung erfährt der Kloot durch „Ausschleudern“ der Wurfhand, was wegen des relativ ge-ringen Kugelgewichts sehr wichtig ist. Der Kloot wird nicht erst im Flug, sondern bei der Streckbewegung des Körpers auf dem Brett abgeworfen (Bild 5). Der Klootschießer ist entgegen den Wettkampfbedingungen an-derer leichtathletischen Wurfdisziplinen nicht gezwungen, den Schwung abzubremsen, um ein Übertreten zu vermeiden. Er kann sich über das Sprungbrett hinaustreiben lassen und versucht dann, durch das Zurück-nehmen des Oberkörpers, aufrecht auf einer sog. Sprungmatte zu lan-den und auszulaufen (Bild 6).
Geworfen wird bei den Männern mit einer 475 g schweren Holzkugel, die im Kreuz durchbohrt und mit Blei ausgegossen ist. Die D- und C-Jugend (bis 12 J. bzw. 13 + 14 J.) wirft mit einer 250-g-Kugel, die B- und A-Jugendwerfer (15 + 16 J. bzw. 17 + 18 J.), Werfer der Klassen Männer II (ab 45 J.) und III (ab 55 J.) und die Frauen werfen mit einer 375-g-Kugel. Der Weltrekord im Standkampf mit dem 475 g schweren Kloot liegt bei einer Weite von 105,90 Metern und wird gehalten von unserem Spitzenathleten Stefan Albarus (KBV NOORD-Norden).
Der Feldkampf
Die ursprüngliche Wettkampfart der Heimatsportler ist der Feldkampf. Tradition haben hierbei besonders die Feldkämpfe zwischen den beiden Landesverbänden Oldenburg und Ostfriesland. Solche Feldkämpfe wer-den ausschließlich bei Frostwetter als Mannschaftskämpfe quer über Wiesen und Weiden (mit all ihren natürlichen Hindernissen) ausgetragen. Beim Feldkampf wird der gesamte Wurf eines jeden Werfers gemessen, d. h. der Trüll – das Ausrollen der Kugel nach dem Aufschlag – wird mit-gezählt. Im traditionellen Vergleich Oldenburg gegen Ostfriesland werfen auf jeder Seite je 7 Werfer über insgesamt 4 Runden. Eine Runde ist be-endet, wenn alle sieben Werfer jeder Mannschaft einmal geworfen ha-ben. Der gesamte Wettkampf zählt also pro Mannschaft 28 Würfe, der Wettkampf erstreckt sich über mehrere Stunden. Sieger ist, wer nach Ab-lauf dieser 4 Runden die größte Weite erzielt hat.
Nicht nur in dem Buch „Unser Heimat-Spill – Klootscheeten un Boßeln in´t Freesenland“ von Georg Coldewey, Nordenham, in der Buch- und Kunstdruckerei Ad. Allmers, Varel, 1938 herausgebracht sondern auch schon in dem „Klootscheeter Bok“ von Hauptlehrer a.D. Wilhelm Lauw aus Waddens, im Verlag der „Butjadinger Zeitung“ unter dem Verleger und Klootschießerfreund Wilhelm Böning/Nordenham 1925 herausgebracht, sind unter anderem viele beachtliche Berichte über das Kloot-schießen im vorigen Jahrhundert. Angefangen hat alles mit regionalen Wettkämpfen, bis es im Jahre 1901 ein erstes Zusammentreffen einer Ostfriesischen Ländermannschaft gegen eine Werfergemeinschaft aus Butjadingen und Stadland (Oldenburger Land) kam.
Den vorliegenden Aufzeichnungen zu folge, fanden in den Jahren 1901 bis 1933 die nachstehend aufgeführten Feldkämpfe statt, bis es 1937 zu einem ersten Vergleich zwischen den beiden Ländermannschaften von Ostfriesland und Oldenburg kam:
1901 1. Kampf am 26./27. Februar in Hohenberge bei Varel
Die Ostfriesen landeten einen Sieg mit 2 ½ Schöt (Wurf)
1904 2. Kampf am 6./7. Januar ebenfalls in Hohenberge bei Varel
Die Butjadinger siegten mit 123 Schritten
1908 3. Kampf am 14. Januar ebenfalls in Hohenberge bei Varel
Sieg der Werfergemeinschaft mit 1 Schöt und 25 Metern
1912 4. Kampf am 07. Februar wiederum in Hohenberge bei Varel
Ostfriesland siegte in diesem Vergleich mit 1 Schöt.
1922 5. Kampf am 23. Januar in Diekmannshausen bei Varel
Erneut siegte Ostfriesland. Dieses Mal mit 80 Metern
1924 6. Kampf am 18. Januar in Jever
Die Werfergemeinschaft besiegte die Ostfriesische Ländermann-schaft mit 1 Schöt und 65 Metern
1927 7. Kampf am 16. Januar in Jever
Der Ostfriesischen Ländermannschaft glückte eine erfolgreiche Revanche. Die Werfergemeinschaft aus dem Oldenburger Land wurde mit 81,10 Metern geschlagen.
Bei diesem Feldkampf zwischen den Ostfriesen und der Werfer-gemeinschaft aus Butjadingen/Stadland in Jever wurde zum letz-ten Mal von einem Abwurfbock geworfen (s. vorstehendes Foto).
1933 8. Kampf bei Hohenberge, Varel
Dieses Werfen auf ungünstigem Boden konnten die Ostfriesen gegen Butjadingen/Stadland nach hartem Kampf mit einem Vor-sprung von 1 Schöt und 65 Metern für sich entscheiden.
Diese Zeit ließ erkennen, dass das Interesse am alten Friesensport un-gebrochen blieb und die Begeisterung bei Klootschießern, Zuschauern und Interessenten sogar stark gewachsen war. Von nun an kamen es al-le zwei Jahre im Wechsel zu den legendären Feldkämpfen zwischen den Ländermannschaften der Ostfriesen und Oldenburger. Voraussetzung dafür war – wie jeher – ein hart gefrorener Marschboden.
1937 1. Kampf am 28. Januar in Hohenberge, Varel
Diese erste „Feldschlacht“ zwischen Ostfriesland und Oldenburg bei knackigem Frost brachte nach hartem Ringen wieder einen Er-folg der Ostfriesen mit ganzen 4 Metern.
Dieser Feldkampf war der letzte vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. 1948 wurden bereits erste Versuche unternommen, die Serie der Feldkämpfe fortzusetzen. So kam es bereits am 25. Februar 1948 in Hohenberge bei Varel zu einem ersten „Nach-kriegs-Feldkampf“.
1948 2. Kampf am 25. Februar in Hohenberge, Varel
Dieser Feldkampf wurde von den Ostfriesen mit einem Schöt ge-wonnen.
1953 3. Kampf am 10. Januar in Jever
Vor über 12.000 Zuschauern und einem Kamerateam von Radio Bremen siegten die Ostfriesen in diesem großen Nachkriegswett-kampf mit 74 Metern. Entscheidenden Anteil an dem großen Er-folg hatten Theodor Wilberts und Harm Bengen aus dem Kreis-verband Norden, die von einem besonders großen Aufgebot an Käklern und Mäklern aus ihrem Kreisverband unterstützt wurden.
1955 4. Kampf am 11. Januar in Diekmannshausen
Der Ländermannschaft aus Oldenburg glückt die Revanche. Der Sieg geht diesmal mit 48 Metern an die Oldenburger Werfer.
1959 5. Kampf am 10. Februar in Norden, Leegemoor, Ostfriesland
In der Ländermannschaft der Ostfriesen erstmals ein Klootschie-ßer von NOORD. Mit Hinrich Betten konnten die Ostfriesen die-sen außergewöhnlichen Feldkampf vor den Toren der Stadt Nor-den mit über 30.000 Zuschauern mit 1 Schöt und 9 Metern gewin-nen.
1961 6. Kampf am 26. Januar in Seefeld, Oldenburg
Diesen Feldkampf vor heimischer Kulisse gewannen die Klootschießer aus Oldenburg mit 1 Schöt und 27 Metern.
1964 7. Kampf am 15. Januar in Esens, Ostfriesland
Bei diesem Wettkampf präsentierte sich eine überlegene Länder-mannschaft aus Ostfriesland. Mit 2 Schöt und 9 Metern schickte
man die Oldenburger Werfer auf die Heimreise.
1967 8. Kampf am 18. Februar in Neustadt, Oldenburg
Die Oldenburger wollte Revanche für eine deutliche Niederlage im letzten Feldkampf. Dazu reichte es nicht ganz. Mit insgesamt 8,40 Metern ging der prestigeträchtige Sieg erneut an Ostfriesland.
1970 9. Kampf am 25. Januar in Esens, Margens, Ostfiesland
Die Oldenburger verpassten den Ostfriesen nach langen Jahren wieder eine Heimniederlage. Sie gewannen das Kräftemessen mit insgesamt 32 Metern.
1972 10. Kampf am 05. Februar in Schweewarden, Oldenburg
Nach ihrem Erfolg im letzten Feldkampf, wollten die Oldenburger auch diesen Heimkampf für sich entscheiden. Eine bestens aufge-legte ostfriesische Mannschaft wusste dies zu verhindern und siegte im Oldenburger Land mit 1 Schöt und 32,60 Metern.
Von NOORD war dabei: Hans-Jürgen Holzenkämpfer
1976 11. Kampf am 07. Februar in Mullbarg, Wiesmoor, Ostfriesland
Die Ostfriesen nutzen ihren Heimvorteil und schickten die Olden-burger mit 1 Schöt und 79 Metern auf die Heimreise.
Von NOORD war dabei: Hans-Jürgen Holzenkämpfer
1978 12. Kampf am 11. Februar in Zetel, Oldenburg
Auch dieser Feldkampf wurde mit 2 Schöt und 68 Metern überaus deutlich von den Ostfriesen gewonnen.
1980 13. Kampf am 16. Januar in Norden, Neuwesteel, Ostfriesland
Ein sehr kalter Wettkampftag lag im dichten Nebel. Die Oldenbur-ger fanden darin zu keiner Zeit den Durchblick und verloren erneut mit 2 Schöt und 79 Metern.
Von NOORD war dabei: Hans-Jürgen Holzenkämpfer
1982 14. Kampf am 13. Januar in Seefeld, Oldenburg
Ostfriesland siegte erneut mit 1 Schöt und 42 Metern.
Von NOORD war dabei: Hans-Jürgen Holzenkämpfer
1984 15. Kampf am 18. Februar in Ardorf, Ostfriesland
Wie in den letzten Feldkämpfen gingen die Ostfriesen siegessi-cher zu Werke. Am Ende des Wettkampfes war man aber froh mit 83,70 Metern gewonnen zu haben.
Von NOORD war dabei: Hans-Jürgen Holzenkämpfer
Bis 1986 standen 12 Siege der Ostfriesen nur 3 Oldenburger Er-folge gegenüber. Die Bilanz der Oldenburger wurde von 1986 bis 1992 mit vier Siegen in Folge aufgewertet.
1986 16. Kampf am 09. Februar in Jever, Oldenburg
Auf dem Hillenser Hamm bei Jever kam es erneut mit über 10.000 Zuschauern zu einer großen Demonstration für den Heimatsport. Bei kahlem Frost und blauem Himmel siegten nach langen Jahren
die Oldenburger wieder einmal. Ihr Vorsprung betrug am Ende des Wettkampfer ganze 64,10 Meter.
Von NOORD war dabei: Hans-Jürgen Holzenkämpfer
1987 17. Kampf am 18. Januar in Jever, Oldenburg (Jubiläumsfeldkampf)
In diesem Feldkampf sahen die vielen Zuschauer eine ständig wechselnde Führung. Am Ende waren die Oldenburger froh die-sen Jubiläumsfeldkampf mit ganzen 28,20 Metern gewonnen zu haben.
Von NOORD waren dabei: Hans-Jürgen Holzenkämpfer und Ste-fan Albarus
1991 18. Kampf am 20. Januar in Ihlow, Ostfriesland
An diesem Wettkampftag konnten die Ostfriesen ihren Heimvorteil nicht nutzen. Die Oldenburger freuten sich über einen erneuten Sieg mit 68,30 Metern.
Von NOORD war dabei: Stefan Albarus, der ebenfalls nominierte Hans-Jürgen Holzenkämpfer musste krankheitsbedingt absagen.
1992 19. Kampf am 26. Januar in Jever, Oldenburg
Die Oldenburger Werfer siegten ganz überlegen mit 2 Schöt und 10 Metern.
Von NOORD waren dabei: Hans-Jürgen Holzenkämpfer und Jens Kleen (Ersatz), der ebenfalls nominiert Stefan Albarus verletzte sich am Vortag beim Juniorenwettkampf
1994 20. Kampf am 20. Februar in Schweewarden, Oldenburg
Den Ostfriesen glückte eindrucksvoll eine Revanche. Mit 1 Schöt und 22 Metern hefteten sie den Sieg im Oldenburger Land an ihre Fahnen.
Von NOORD war dabei: Stefan Albarus und Jens Kleen (Ersatz)
1995 21. Kampf am 30. Dezember in Werdum, Ostfriesland
Dieser Feldkampf kam für die Ostfriesen ganz offensichtlich zu früh. Die Oldenburger waren besser und entführten mit 60,60 Me-tern den Sieg in ihre Heimat.
Von NOORD war dabei: Stefan Albarus und Jens Kleen
2001 22. Kampf am 21. Januar in Jever, Oldenburg
Dieser Feldkampf wurde von den Ostfriesen mit gerade einmal 7,40 Metern gewonnen.
Von NOORD war dabei: Stefan Albarus und Jens Kleen (Ersatz)
Auch an die letzten drei siegreichen Feldkämpfe von 2002 bis 2009 denken die Oldenburger gerne zurück.
2002 23. Kampf am 15. Dezember in Schweinebrück, Oldenburg
Diesen Feldkampf dürften die Oldenburger Werfer nie vergessen. Mit insgesamt 2 Schöt und 87,70 Metern gelang ihnen der höchs-te Sieg in der Geschichte der Klootschießerfeldkämpfe der Haupt-Mannschaften. Allerdings war das Zuschauerinteresse so gering wie noch nie; nur etwa 2.000 Käkler und Mäkler waren gekom-men.
Von NOORD war dabei: Jens Kleen
2006 24. Kampf am 29. Januar in Ardorf, Ostfriesland
Die Werfer aus Oldenburg waren auch an diesem Tag die stärke-re Mannschaft. Wie im letzten Feldkampf 2002 gelang ihnen ein nie gefährdeter Sieg von 2 Schöt und 83 Metern.
Von NOORD war dabei: Stefan Albarus und Jens Kleen
2009 25. Kampf am 04. Januar in Bohlenbergerfeld, Oldenburg
Auf dem dortigen Segelflugplatz gab es zwischen den beiden Ländermannschaften nach tags zuvor einsetzendem Tauwetter mit Regen am Wettkampfsonntag eine wahre Wasserschlacht. Diesen Feldkampf entschieden die Oldenburger mit 58 Metern für sich.
Von NOORD war dabei: Stefan Albarus
2012 26. Kampf am 05. Februar in Utgast, Ostfriesland
Auch dieses Kräftemessen bei herrlichem Winterwetter ging auf einer sehr anspruchsvollen Bahn erneut an den Landesverband Oldenburg. Der Sieg fiel mit 1,20 Metern hauchdünn aus.
Nach langer Zeit ein erster Feldkampf der Männer ohne Beteili-gung eines NOORD – Werfers.
2018 27. Kampf am 03. März in Stollhamm, Butjadingen (OL)
Bei eiskaltem Winterwetter mit minus fünf Grad, die durch den scharfen Ostwind gefühlt bei minus 15 Grad lagen, konnte nach einer wetterbedingten Pause von sechs Jahren (fehlender Kahl-frost) endlich wieder ein Feldkampf ausgetragen werden. Die fa-vorisierten Oldenburger mit Heimrecht auf ein sehr schlechtes Ge-lände wurden ihrer Favoritenrolle bis zum letzten Durchgang ge-recht. Doch die Ostfriesen steckten nicht auf und kamen mit dem vorletzten Wurf zum Gleichstand. Der letzte Wurf musste ent-scheiden. Die Oldenburger siegten dann glücklich mit nur 27 m.
Leider wieder ein Feldkampf ohne Beteiligung einer NOORD-Werfers. Tobias Djuren war ortsabwesend (Urlaub).
Weitere Ergebnisse, insbesondere auch zum Ausgang der vielen inzwischen ausgetragenen Jugend- und Junioren-Feldkämpfe finden Sie unter www.lkv-ostfriesland.de.
Auch interessant istdie besondere Funktion des Bahnweisers beim Feldkampf. Lest gerne mal rein: Der Bahnweiser
„Klootscheeten, wat is dat? – Plattdeutsche Betrachtung von Arno Oldendörp, Gegen Ollnbörger Land, denn is wat los!“
Klootscheeten, dat is `n Spill, dat hört to de ollsten, de `t up de wiede Welt gifft. Togang kamen ist dat, so worrt der seggt, as de oll Römers sück averall breet maakt un `n heel grooten Deel van de Welt unner hör Fuchtel harrn. Mit dat Klootscheeten is dat neet man so, nä, wenn een dat rechtschapen dohn will, denn hört der all wat to: Dat mutt heel fell gahn, dor mutt örnlich Puh achter sitten, dor mutt duchtig bi uppaßt un denn ook noch heel good bi küürt worrn, anners kann `n bi dit Spill nix worrn uno ok nix winnen. Averall, wor an de Nordsee freeske Lannen liggen, man ook in Holland, in Irland un in Noordirland, worrt dat Spill bedräven. Un averall geiht dat der denn um, well `t woll an `n besten kann. Neet bloot in de eegen Kuntrei is dat so: Dat geiht smals Land tägen Land und sogar noch dorum, well Klootscheeterbaas van heel Europa worrn deiht. Hier bi uns, wor sück de Klootscheeters van de Eems hento de Weser to de „Freeske Klootscheeter-Verband“ tosamenfunnen hemmen, sünt se Jahr för Jahr naar drum to dohn, well woll Baas in de enkelde Kreisen, in de Lannen un in de Verband worrt. Bisünners hoch geiht dat der her, wenn elker Jahr to Winterstied de Jungen und de Junioren van de Klootscheeters – un all twee Jahr de Mannlü– van `t Ollnbörger Land und van Ostfreesland mal dor un mal hier binanner kamen to de groote Wettstriet in `t free Feld. Junge, denn is wat los! Dor worrt nümmst bi kolt, un wenn `t ook Backsteenen früst. De Klooten (dat sünt Kugels), mit de in de verscheeden Lannen up Sportplatzen of aver Feld schmäten worrt, sünt woll verscheeden groot un hemmen ook verscheeden Gewicht. Man averall kummt dat bloot dorup an, dat de Klootscheeter sein Kloot so wiet dör de Lücht flüchten deiht, as `t man eets geiht. Bi `t Mäten gellt denn de Stä, wor de Kloot to allererst wär up de Grund fallen is. De heele Künst an sück is `n fellen Anloop un denn springen. Man bi `t Springen mutt sück de Klootscheeter na d` Siet dreihn, wort dorbi van sülms breedbeenig, maakt togliek `n düchtigen Rundumschlag mit sien Arm un lett denn de Kloot ut de Hand su usen. Dat mutt heel glatt un sünner Stuuk een in d` anner avergahn, wenn `t `n wieden Flücht gäben sall.
Dat Klootscheterleed
Wenn de Wind weiht over Kluten,
wenn to les dat Water früst,
drifft‘ t de Boßelers na buten,
röögt sük de Klootscheterslüst.
Kribbeln geiht dör Mark un Sehnen,
un de Bost, de deit sük dehnen
to de Losung fell und luud:
Hurra! Lüch up, un fleu herut !
Kickt de Stadtjer dör de Schieven,
achtern Ovend mollig warm,
mag he geern bi Moder blieven,
wi swenkt lever unsen Arm.
waar van wieden man hört ropen
rund herum, so fell und luud:
Hurra! Lüch up, un fleu herut !
Sleswig-Holsteens Volk, Oostfresen,
Oldenbörger Noorderkant,
alle stammen se van de Fresen,
sünd Jahrdusend stammverwandt.
All sien Dage, mööt ji weten,
hebbt s´ mit Kloot un Boßels smeten;
alltied klung dat fell un luud:
Verbands-Klootscheten in Rodenkarken in Januar 1903. Dat sünd nu haast hunnert Jahr, un daarum brengen wi dat.
De, de dat noch neet kennen, sulln futt d’r bi gahn un dat leren!